Große Resonanz bei Akteuren von Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft fand der vom Projekt TRUST am 14.06.2018 organisierte Stakeholderdialog zum Thema Abwasserbehandlung und -wiederverwendung.
In Lima – nach Kairo (Ägypten) die größte Stadt, die inmitten einer Wüste liegt – fallen durchschnittlich ca. 19 m3/s Abwasser an, von denen jedoch nur 5 % für die Bewässerung in Parks und in der Landwirtschaft wiederverwendet werden. Im Mittelpunkt des von TRUST organisierten Dialogs stand daher die Frage, warum das Potenzial des Abwassers nicht stärker genutzt wird. Welche technologischen, institutionellen oder organisatorischen Hindernisse stellen sich diesem Ziel entgegen?
Von links nach rechts: Manuel Krauß (ISWA Universität Stuttgart), Christian D. León (ZIRIUS Universität Stuttgart), Jaime Cardona (decon international), Thomas Schmitt (Deutsche Botschaft), Heinrich Meindl (decon international), Carlos Silvestri (Centro de Competencias del Agua).
Im einem ersten Vortrag beleuchtete Manuel Krauß vom ISWA der Universität Stuttgart die technischen Aspekte der Abwasserbehandlung, insbesondere im Zusammenspiel zwischen Industrieabwässern und kommunalen Kläranlagen. Anschließend kamen die peruanischen Akteure zu Wort. Die Vertreterin der Regulierungsbehörde SUNASS erläuterte das peruanische Regelwerk zum Thema Abwasser. Der Vertreter des Wasserunternehmens SEDAPAL erläuterte die aktuelle Situation der 23 derzeit von SEDAPAL bzw. Dritten betriebenen Kläranlagen und stellte erstmals die Ergebnisse einer Studie vor, die zum Ziel hat, bestehende und neue Kläranlagen so auszubauen, dass sie den Bedarf an Wasser für Bewässerungszwecke der Stadt Lima decken können. Über positive Erfahrungen berichteten schließlich die Vertreter von Aquafondo und dem Mineralwasserproduzenten Backus vor. Dank der Zusammenarbeit zwischen der Industrie und mehreren Stadtverwaltungen von Lima, konnte unter Vermittlung von Aquafondo, mit einem Abwasservolumen 700 m3/Tag rund 15 Hektar Grünflächen bewässert werden.
Im zweiten Teil des Stakeholderdialogs stand die Interaktion zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Mittelpunkt. In drei Arbeitsgruppen wurden verschiedene Aspekte weiter vertieft sowie Hürden und mögliche Lösungswege diskutiert. Neben den Ergebnissen der Diskussionen, die für die Entwicklung von angepassten Konzepten der Abwasserbehandlung im Projekt TRUST genutzt werden, konnte über die Dialogveranstaltung eine fruchtbarer Austausch zwischen den Akteuren im Wassersektor Limas erreicht werden.
Die Präsentationen (auf Spanisch) stehen hier zur Verfügung.